Yoga Nadine

Schenke dir Yoga, um dir selbst in Liebe und Achtsamkeit zu begegnen

yoga citta vritti nirodah (Yogasuttra 1.2)

 "Yoga ist das zur Ruhe bringen der Bewegungen des Geistes."

Was ist Yoga?

Das Wort Yoga wird aus dem Sanskrit mit Vereinigung oder Verbindung übersetzt. Mit Yoga vereinigen wir Körper, Geist und Seele. Ich lerne, übe und lehre Hatha-Yoga. Hatha wird einerseits mit Kraft, Ausdauer oder Energie übersetzt, wird aber andererseits auch aufgegliedert in den Wortteil "Ha", welcher Sonne, Kraft, Hitze bedeutet, und den Wortteil "Tha", welcher Mond, Aufnehmen, Kühle bedeutet. Hatha bedeutet somit auch die Vereinigung von Gegensätzen wie weiblich-männlich, Stabilität-Flexibilität, Kontrolle-Hingabe usw.

Mit der Yogapraxis bringen wir unseren Geist in einen ruhigen Zustand, indem wir unsere Sinne und unsere Konzentration auf die Ausübung der Körper- (Asana) und Atemübungen (Pranayama) richten. Mit Asana und Pranayama können wir unseren feinstofflichen Körper beeinflussen und die Energien (Prana) bewusst lenken.

Mit der Meditation üben wir uns in der Konzentration auf ein Meditationsobjekt (z.B. den Atem), das Zurückziehen der Sinne und damit der Beruhigung des Geistes.

Übung macht den Meister - diese bekannte Redewendung gilt im Yoga ganz besonders. Nur durch regelmässiges, achtsames Üben erreichen wir Fortschritte, wobei diese nicht immer oder nicht nur im körperlichen Bereich spürbar sind, sondern sich auch in unserem Geist bemerkbar machen können, zum Beispiel durch bessere Konzentration oder mehr Ruhe im Alltag.

Was ist mir in meiner Yoga-Praxis und in meinem Yoga-Unterricht wichtig?

Trotz Fokus auf das innere Erleben ist auch die anatomisch korrekte Ausrichtung in der Asana von Bedeutung, um Überlastungen und Verletzungen zu vermeiden. Gerade bei bestehenden gesundheitlichen Problemen ist eine sorgfältige und achtsame Yogapraxis von grosser Wichtigkeit. In meinen Lektionen lege ich deshalb darauf Wert, dass eine Asana den aktuellen Möglichkeiten entsprechend, langsam und kontrolliert ausgeführt wird. Bei Bedarf setze ich verschiedene Hilfsmittel wie Blöcke, Decken oder einen Stuhl ein. Die bewusste Verbindung mit dem Atem und die Lenkung des Atems sowie das achtsame Wahrnehmen des eigenen Körpers unterstützt das Hineinfliessen in die Asana.

Gerade als "verkopfter" Mensch kenne ich die Unruhe des Geistes, das Hadern, die Zweifel, das (Er-) Zwingen-Wollen sehr gut. Wilde Gedanken, die gerade in stillen Phasen wie verrückt überhand nehmen und dich kaum zur echten Ruhe kommen lassen, sind auch für mich etwas sehr Vertrautes. Darum bin ich eine ideale und verständnisvolle Ansprechpartnerin in diesen Belangen. Durch meine gezielte Führung durch die Yogalektion versuchen wir gemeinsam deinen Geist zu beruhigen und deine Aufmerksamkeit langsam vom Kopf ins Herz und in den Körper zu lenken. Sei dabei geduldig und liebevoll mit dir selber - und diesen Satz muss ich auch mir selber immer wieder sagen!

Was ist Yoga aus meiner Sicht nicht?

Yoga ist aus meiner Sicht kein Leistungssport, wo es um möglichst tolle Verrenkungen und akrobatische Übungen geht, auch wenn diese ihre Daseinsberechtigung haben und sehr geübte Yogis diese durchaus ausführen sollen. Im Yoga ist nicht primär das äussere Erscheinungsbild einer Übung wichtig, sondern das innere Erleben der Übung, die Konzentration des Geistes auf den Atem, die Energieflüsse und die Vorgänge im Körper. Obwohl wir uns auch an unsere Grenzen wagen und uns fordern, sollen wir stets darauf achten, dass Atem- und Energiefluss nicht beeinträchtigt werden und wir unsere Grenzen wahrnehmen und akzeptieren.

Geschichte des Yoga

Yoga in Indien

Yoga hat seine Ursprünge ca. 3000-5000 v.Chr. im Industal (heutiges nordwestliches Indien). Funde von Siegeln mit Symbolen für Yoga-Sitzhaltungen zeugen davon, die genaue zeitliche Einordnung ist jedoch schwierig.

1500-1000 v.Chr. entstanden mit den Veden (Veda bedeutet Wissen) die ersten und ältesten Schriften. In den Veden wurden Botschaften niedergeschrieben, welche von weisen Männern, „Rishis“ genannt, in der Meditation empfangen wurden. Die Zeit der Veden war geprägt von tiefer Religiosität, diverse Gottheiten wurden verehrt und diesen wurden verschiedene Opferrituale dargeboten.

Darauf folgten diverse Bewegungen und Weiterentwicklungen wie der Brahmanismus (Brahman bedeutet wachsen, sich ausdehnen), das Sankhyasystem (Sankhya bedeutet Zahl, die Sankhyaphilosophie  beschäftigt sich mit dem Bewusstsein des Menschen) und ab ca. 400 v.Chr. die Zeit der Epen (Epos bedeutet erzählende Dichtung). In dieser Zeit entstanden die grossen Nationalepen Indiens, das Mahabharata, das Ramayana und die Bhagavadgita (Gesang des Erhabenen). In der Bhagavadgita geht es um eine spirituelle Unterweisung, in der Krishna (der Erhabene)  dem Krieger Arjuna, der sich in einer Krise befindet, die Pfade des Yoga erläutert.

Ca. 200 v.Chr. entstehen die Yogasutras nach Patanjali, welche als Leitfaden und Standardwerk für den modernen Yoga gelten. In den Yogasutras werden erstmals diverse Quelltexte des Yoga zusammengefasst und neu formuliert. Um wen es sich bei Verfasser Patanjali genau handelt, ist nicht bekannt.

Ab 500 n.Chr. entsteht mit dem Tantrismus eine fast revolutionäre Bewegung. Während in den bisherigen yogischen Praktiken vor allem die Askese im Zentrum stand und der Körper als unrein galt, den es mittels Meditation zu überwinden galt, wurde mit dem Tantrismus die Natur mit all ihren Erscheinungen und somit auch der menschliche Körper verehrt. Mit vielfältigen Ritualen und Praktiken versuchte man das Ziel zu erreichen, sich seiner göttlichen Kräfte bewusst zu werden und diese zur Erreichung einer spirituellen Vollkommenheit einzusetzen.

Dazu gehörte auch, dass sexuelle Energien für die Zielerreichung eingesetzt werden, weshalb heute in der westlichen Welt fälschlicherweise unter Tantra nur noch bestimmte sexuelle Praktiken verstanden werden.

Ab 900 n.Chr. entstand aus der tantrischen Tradition der Hatha Yoga, wo der Körper in den Mittelpunkt der Yogapraxis gestellt wurde. Als wichtigste Grundlagenschrift des Hatha Yoga gilt unter anderem die Hatha Yoga Pradipika, welche zwischen dem 11. und 17. Jh.n.Chr. entstand.

Yoga auf dem Weg in den Westen

Bereits im Mittelalter kam es durch die Entdeckung Indiens durch die Portugiesen zu ersten Begegnungen zwischen den indischen Einwohnern und Westeuropäern. Diese Kontakte beschränkten sich aber vorerst auf den Warenhandel, vor allem mit Gewürzen.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden mit dem britischen Kolonialismus und damit einhergehenden Missionsbewegungen sowohl die indische Kultur wie auch Religion und damit auch der Yoga zuerst einmal zurückgedrängt.

Ende des 19. Jahrhunderts reisten dann erste indische Gelehrte nach Amerika, um die Yoga-Philosophie vorzustellen. So sprach Swami Vivekananda am 11. September 1893 am Weltparlament der Religionen und, aufgrund des grossen Erfolges seiner Rede, später auch an anderen Veranstaltungen in den USA über den Hinduismus und die für ihn grosse Bedeutung der Spiritualität. Damit begann das Interesse des Westens am Hinduismus und damit auch am Yoga.

Ende 1920/1930 verbreitete sich Yoga rasch im Westen, von den USA aus auch nach Europa. In Europa wurde die Verbreitung von Yoga durch den zweiten Weltkrieg noch einmal zurückgebunden, um sich dann nach dem Krieg ebenfalls rasch zu verbreiten.

Weitere bekannte indische Yogis, welche den Weg in den Westen fanden bzw. viele "Westler" in Indien unterrichteten, sind z.B. B.K.S Iyengar, K. Pattabhi Jois oder Swami Sivananda.

Yoga in der Schweiz 

Als einer der wichtigsten Yogalehrer, welcher Yoga in der Schweiz verbreitet und gelehrt hat, gilt Selvarajan Yesudian. 1916 in Indien geboren, kam er auf Umwegen, zusammen mit seiner spirituellen Begleiterin, Elisabeth Haich, 1948 in die Schweiz. Er gründete in Zürich und Bern erste Yogaschulen, später kam dann in Ponte Tresa im Tessin eine Sommerschule dazu. Der Yogaunterricht von Selvarajan Yesudian fand grossen Anklang und viele seiner SchülerInnen begannen selber Yoga zu unterrichten. Yesudian fand aber auch international Anerkennung durch die diversen Bücher, die er schrieb. Er verstarb 1998 in Zürich.

 

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